Die Haltung von Hühnern erfordert einen Hühnerstall, einen Freilauf und eine Lagerstätte für Hühnerfutter und Gerätschaften. Leider hat nicht jeder begeisterte Geflügelfreund genügend Platz im Vorgarten, um Hühnerstall und Freilauf zu bauen. In diesem Fall muss man jedoch nicht unbedingt auf die Geflügelhaltung verzichten. Japanische Legewachteln können in dieser Situation eine hervorragende Alternative zu Hühnern sein. Wachteln sind jedoch nicht nur für Leute mit wenig Platz geeignet, inzwischen hat sich eine große Fangemeinde gebildet, die die putzigen und leistungsfähigen Wachteln zu immer mehr Bekanntheit verhilft.
Im Folgenden wollen wir kurz auf die Wachteln eingehen und die Unterschiede zur Hühnerhaltung verdeutlichen.
Die Japanische Legewachtel
Der Begriff Wachtel steht zwar für eine ganze Gruppe von Wachtelarten, doch wird damit meist die am häufigsten gehaltene Japanische Legewachtel bezeichnet. Teilweise findet man auch die Bezeichnung Eurowachteln, doch ist diese Bezeichnung falsch und irreführend, da die Japanische Legewachtel nichts mit der Europäischen Feldwachtel zu tun hat.
Die Japanische Legewachtel kann mit eine gigantischen Legeleistung beeindrucken. Wo man bei Hühnern von 150 bis 200 Eier im Jahr ausgeht, kann die Japanische Legewachtel unter optimalen Haltungsbedingungen mit bis zu 350 Wachteleiern punkten. Die Wachtel legt also alle 20 Stunden ein Wachtelei, daher kommt es häufig vor, das man von beispielsweise 10 Wachteln 12 Wachteleier am Tag bekommt. Mit einem Gewicht von 12 Gramm sind Wachteleier zwar kleiner als Hühnereier, aber im Vergleich zum Körpergewicht der Wachteln von ungefähr 200 Gramm echte Rieseneier.
Die Wachteln halten sich zwar ausschließlich am Boden auf, können jedoch wenn sie erschrecken auch sehr gut fliegen. Sie werden sehr zutraulich und lassen sich mit einem Happen Futter locken.
Die Haltung von Wachteln
Die Haltung von Wachteln unterscheidet sich in einigen Bereichen von der Hühnerhaltung. Vor der Anschaffung von Wachteln sollte man sich darüber im Klaren sein.
Der wohl wichtigste Unterschied zwischen Wachteln und Hühnern ist das Wachteln fliegen können. Während man bei der Haltung von Hühnern den Freilauf nur umzäunt, muss man die Wachteln in einem geschlossenem Stall, einer artgerechten Voliere oder einem nach oben geschlossenem Freilauf halten. Auch wenn die Wachteln sich ausschließlich am Boden aufhalten, fliegen sie senkrecht in die Höhe, wenn sie erschrecken.
Ein anderer Aspekt ist das Aufbäumen, wie man es von den Hühnern her kennt. Bricht die Dämmerung herein, suchen die Hühner erhöhte Sitzplätze für die Nacht auf. Wachteln hingegen haben diesen Instinkt nicht, daher sollten in einem Wachtelstall keine Sitzstangen angebracht werden.
Auch die Einrichtung eines Wachtelstalles unterscheidet sich vom Hühnerstall. Während der Hühnerstall meist ein großer Raum mit einer offenen Bodenfläche ist, sollte man im Stall der Wachteln viele Verstecke und Hindernisse einbauen. Wachteln halten sich in der Natur gerne in der Deckung auf und bevorzugen daher auch im Wachtelstall Verstecke aus Häuschen, Höhlen oder Pflanzen.
Während Hühner sich im Freien ein kleines Sandbad anlegen, muss dieses für Wachteln deutlich größer und durchgehend trocken sein. Wachteln fühlen sich nur wohl, wenn sie im feinen Sand baden können. Der Sand soll keine Schadstoffe enthalten und feinkörnig sein. Es eignet sich Quarzsand oder Spielsand für Kinder. Auch Vogelsand, der bereits Muschelgrit als Kalziumquelle enthält, ist verwendbar. Wer zu diesem Sand noch 10 % der Lobo Stalleinstreu untermischt, bindet Ammoniak und verbessert das Stallklima deutlich.
Da die Vögel in ihr Sandbad koten, ist es sehr wichtig, dieses bei Bedarf komplett zu reinigen. Damit es länger sauber bleibt, kann der Rand höher liegen. Auch dann wäre ein Austausch alle 14 Tage sinnvoll, weswegen eine niedrige Schütthöhe weniger Arbeit macht. Der Sand lässt sich mit einem Streuwagen auf großen Rasenflächen dünn verteilen und pflegt die Grünflächen.