Chinchillas sind sehr reinliche Tiere, die Körper und Fell regelmäßig pflegen. Dazu nehmen die ursprünglich aus Südamerika stammenden Tiere ausgiebige Sandbäder. Ein passendes Gefäß, gefüllt mit Sand darf also in keinem Chinchillakäfig fehlen. Doch bei der Wahl des richtigen Badesandes ist guter Rat teuer. Denn auf dem Markt gibt es verschiedene Sand-Arten, die mehr oder weniger gut für den Einsatz im Chinchillabad geeignet sind.
Was ist guter Chinchillasand?
Guter Chinchillasand besteht aus Sand mit gerundeten Sandkörnern. Das ist wichtig, damit Fell und Haut der Tiere nicht verletzt werden. Denn ungerundete Sandkörner sind scharfkantig und lassen das Fell stumpf und brüchig werden. Hochwertiger Chinchillasand ist außerdem gewaschen, gesiebt und wurde durch Erhitzung keimfrei gemacht, damit die Tiere nicht mit Schadstoffen und Keimen in Berührung kommen.
Spezieller Chinchillasand besteht oft aus sehr feinem Quarzsand. Eine Körnung (also die Größe der Sandkörner), von ungefähr 0,1-0,3 mm ist ideal. Bezüglich der Zusammensetzung des Sandes scheiden sich ein wenig die Geister. Primär gibt es zwei Arten von Chinchillasanden, die zu unterscheiden sind: die reinen Quarzsande und die Sande mit Tonmineral-Anteilen.
Chinchillasande aus reinem Quarzsand enthalten keinerlei andere Mineralien. Sie sind besonders weich und verhältnismäßig kostengünstig. Andere Chinchillasande enthalten zusätzlich die sogenannten Tonmineralien Attapulgit oder Sepiolith. Diese Tonmineralien nehmen zwar das überschüssige Fett aus dem Chinchillafell besonders gut auf, stehen jedoch im Verdacht krebserregend zu sein. Da der Staub durch das Sandbad in die Lungen der Tiere und ihrer Menschen gelangen kann, greifen viele Chinchillabesitzer deshalb lieber zu Chinchillasanden ohne Tonmineralien.
Bausand, Vogelsand, Spielsand & Co. als Alternative?
Andere Sande bekommt man im Baumarkt und Baustoffhandel zu besonders kleinen Preisen. Da stellt sich doch die Frage, ob nicht auch „normaler“ Sand für das Chinchilla-Sandbad benutzt werden kann. Die Antwort ist ganz klar „nein“. Bausand und Fugensand sind weder gereinigt noch gerundet. Der Sand ist meist scharfkantig, weil er sich beim Bau verzahnen und einen stabilen Untergrund bilden soll. Das würde dem Fell der Chinchillas schaden.
Spielsande für Kinder unterliegen zwar strengeren Hygienestandards, sind gewaschen und keimfrei, enthalten jedoch Lehm, damit der Sand gut formbar ist. Für ein Sandbad macht ihn das unbrauchbar, da der Sand nicht so gut rieselt und staubt.
Vogelsand wird oft als Alternative zu Chinchillasand genannt, ist aber nur bedingt geeignet. Vogelsande ohne Zusätze könnten prinzipiell für das Sandbad genutzt werden. Leider enthalten die meisten Vogelsande im Handel aber Muschelgrit, Duftstoffe wie Anis oder andere Zusätze und disqualifizieren sich so ebenfalls als Chinchillasand.
Chinchillasande sind zwar teurer als ihre günstigen Verwandten aus dem Baumarkt, sind aber speziell auf die Bedürfnisse von Chinchillas und anderen Nagern, die sich an ausgiebigen Sandbädern erfreuen, zugeschnitten. Wer sich um das Wohlergehen seiner Chinchillas, Degus, Hamster, Rennmäuse oder Farbratten sorgt, sollte deshalb lieber auf Nummer sicher gehen und in speziellen Chinchillasand investieren.